Wednesday, May 14, 2008

Confesionario: Dos mandamientos y la mujer

"Confesionario para los curas de indios con las instrucciones contra sus ritos y exhortación para ayudar a bien morir y summa de sus privilegios y forma de impedimientos del matrimonio.

Sexto mandamiento: No fornicarás

  1. ¿Estás amancebado? ¿ Qué tiempo que lo estás? ¿Cuántas mancebas tienes? ¿ Dónde tienes la manceba? ¿ Es casada o soltera?
  2. ¿ Has tenido cuenta con otras mujeres solteras o casadas? ¿ Cuántas veces con cada casada? ¿ Cuántas con cada soltera?
  3. ¿Has pecado con alguna doncella?
  4. ¿Has forzado alguna mujer?
  5. ¿Hasla persuadido con palabras o dádivas a que peque? ¿O has usado de tercera persona para persuadirla?
  6. ¿Has emborrachado a alguna mujer para pecar con ella?
  7. ¿Has tenido cuenta con alguna parienta tuya? ¿Qué parentesco tenías con ella?
  8. ¿Has pecado con dos hermanas? ¿O con madre e hija? ¿O con alguna parienta de tu mujer? ¿Y qué parentesco tenía con tu mujer?
  9. ¿Has pecado con mujer infiel?
  10. ¿Antes de casarte qué tanto tiempo estuviste con tu mujer?
  11. ¿Confesaste antes de casarte? ¿O estabas en pecado?
  12. ¿Has dado palabra de casamiento a alguna mujer? ¿Conjuramento? ¿ O sin él? ¿ Fue para engañarla?
  13. ¿Has retozado con mujeres? ¿O besádolas? ¿O hecho otras cosas deshonestas?
  14. ¿Has pecado con mujer en iglesia o cementerio?
  15. ¿Has usado huacanqui para alcanzar las mujeres?
  16. ¿Has ido al hechisero o a la guaca para pedir remedio o bebedizo para que te quieren las mujeres?
  17. ¿Has hablado u oído hablar las palabras deshonestas o cantares deshonestos, deleitándole en ellos?
  18. ¿Haste alabado de pecados y hechos deshonestos? ¿Y eso si fue con mentira?
  19. ¿Has sido alcahuete? ¿De soltero o de casado?
  20. ¿Has tenido polución voluntaria? ¿o tocamentos sucios contigo mismo?
  21. ¿Has usado del pecado nefando con alguna persona?
  22. ¿Has usado de bestialidad con algún animal?
(A las mujeres se han de hacer preguntas dichas, acomodándolas a personas. Y no se ha de preguntar de lo dicho más de lo que probablemente se entiende hecho el que se confiesa. En lenguas quechua y aymara se acomoden en las preguntas de este mandamiento con los vocablos pertenecientes a varón y mujer).

Nono mandamiento: no desearás la mujer ajena.

  1. ¿Has puesto a mirar mujeres y tenido deseo de pecar con ellas, ¿ Eran casadas? ¿O solteras? ¿O doncellas? ¿O parientas tuyas? ¿O de tu mujer?
  2. Ese mal deseo que te vino, ¿Apartástele de ti luego, o consentiste con él diciendo dentro de ti que pecaras con aquella mujer si pudieras?
  3. ¿Ha sido muy ordinario el desear mujeres de esa manera? ¿Y eso en con cuántas veces? ¿O son pocas veces?
  4. ¿Andas aficionado a alguna mujer? ¿Haste pulido y vestido bien para que se aficione a ti? ¿Qué tanto andas con esa afición?"
[Citado en: La mujer en la historia de Bolivia : imágenes y realidades de la colonia (Antologia) / Eugenia Bridikhina. -- La Paz: Anthropos, 2000. -- Depósito legal 4-1-1402-99. -- S. 137 - 139]

[DE] Aus dem Dritten Katechismus: Ratschläge an die Seelenarbeiter für die Katechisierung der Indios (1585)

"l. Da die Indios nun einmal unwissende und unerfahrene Leute in der Lehre des Evangeliums und die meisten von ihnen nicht von hoher und erhabener Fassungskraft oder gar schriftkundig sind, ist es zunächst vonnöten, dass man sie das Wesentliche unseres Glaubens lehre, das alle Christen wissen müssen. Dies nennt der Apostel die Elemente oder das Abc der Gotteslehre [Hebr 5, 11-14], was der Katechismus oder die Fibel enthält. Denn mit den Indios andere Dinge der Heiligen Schrift oder delikate Fragen der Theologie, der Sittenlehren oder Allegorien zu behandeln ist zur Zeit überflüssig und wenig nützlich, ähnlich der schweren Kost, die Zähne erfordert; das ist etwas für Menschen, die in der christlichen Religion bereits gewachsen sind, nicht aber für Anfänger. Es kommt nämlich vor, dass viele Indios, nachdem sie lange Zeit Predigten gehört haben, wenn ihr sie befragt, was sie denn von Christus halten und vom anderen Leben, ob es mehr als einen Gott gibt, und ähnliche Dinge des christlichen Abc, so unwissend sind, dass sie nicht einmal einen Schimmer von alledem haben, was ganz sicherlich eine große Schande ist, nachdem sie so viele Jahre zur Kirche gegangen sind und Gottes Wort vernommen haben.

2. Zum zweiten darf sich derjenige, der die Indios unterrichtet, nichts daraus machen, die wichtigsten Punkte der christlichen Lehre bei verschiedenen Gelegenheiten zu wiederholen, damit sie sich diese einprägen und vertraut machen: »Mir macht es nichts aus, euch dasselbe nochmals zu schreiben, euch aber dient es zur Festigung«, sagt der Apostel [Phil 3].
Und so verhält es sich mit diesen, und es ist von Vorteil, ihnen wie unwissenden Schülern die wesentlichsten Punkte unserer Religion einzuflößen, besonders in den Bereichen, in denen ihre Ignoranz besonders groß ist; so z. B. bezüglich der Einheit des einzigen Gottes, und dass man nur einen Gott anbeten darf; dass Jesus Christus Gott ist und Mensch, einziger Retter der Menschen; dass man durch die Sünde den Himmel verliert und der Mensch so auf immer verdammt wird; dass er getauft werden muss, um von der Sünde befreit zu werden, oder vollständige Beichte abzulegen hat; dass Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist ist; dass es ein anderes Leben gibt und ewige Strafe für die Bösen, ewige Herrlichkeit aber für die Guten. Diese wesentlichen Fundamente unseres Glaubens (wie sie die Schrift in Hebr 6 nennt), müssen ihnen bei allen Gelegenheiten wiederholt und ihnen so lange eingeprägt und nicht nur ungefähr kennen.

3. Der dritte Hinweis bezieht sich auf die Art und Weise, in der die Lehre vorgestellt und unser Glaube unterrichtet werden soll, so schlicht, einfach, klar und kurz nämlich, wie es die nötige Genauigkeit erlaubt. Ebenso der Stil der Predigten und Ansprachen an die Indios, der leicht verständlich und demütig statt hochtrabend und erhaben zu sein hat: keine zu langen Schlussfolgerungen, keine Umschweife, keine auserlesene Sprache und keine gekünstelten Begriffe, mehr in der Art, wie man sich unter Companeros unterhält, als nach Art von Bühnendeklamationen. Schließlich muss der Unterrichtende der Fassungskraft des Indios gewärtig sein, zu dem er spricht, und auf dessen Maß die Argumente zuschneiden; dies im Wissen, dass zu dicke Brocken die enge Kehle ersticken machen. Dazu ermahnt der Weise, wenn er sagt: »Doch dem Verständigen ist Erkenntnis ein leichtes« [Spr 14, 6].

4. Der vierte und wichtigste Hinweis besteht darin, dass die christliche Lehre derart unterrichtet werde, dass sie nicht nur vernommen wird, sondern auch überzeugt. Sosehr dies auch das Werk des Heiligen Geistes ist, dem es zukommt, das Gehör des Herzens zu öffnen und die Seele
aufzurichten, damit sie Dinge erfasse, die unser Verstehen übersteigen und nicht nach unserem Geschmack sind: die guten Argumente und die Wirkung dessen, der predigt oder unterrichtet, helfen doch viel. Wiewohl wir diese Geheimnisse auch nicht unmittelbar einsichtig machen können, so sind wir doch in der Lage sie als glaubhaft zu erweisen und von unserem Glauben Rechenschaft zu geben, wie die Schrift sagt [Ps 92; l Petr 3, 15]. So taten auch die Apostel, als sie den Juden und Heiden das Evangelium verkündeten, wobei sie sich bei den einen der Schriftzeugnisse bedienten, bei den anderen der guten Gründe und der Erkenntnisse ihrer Weisen [Apg 2, 3; 7, 13-17]. Deutlicher noch ist darauf hinzuweisen, dass bei den Indios sehr subtile Vernunftgründe nicht dienlich sind und sehr profunde Argumente nicht überzeugen. Was sie stärker überzeugt, sind schlichte Gründe, die an ihnen ihr Maß nehmen, sowie Vergleiche von Dingen, die unter ihnen gebräuchlich sind, auch Beispiele, die die Schrift erzählt, und vor allem, ihre Irrtümer aufzudecken und ihnen den Spott und die Täuschung aufzuzeigen, die sie enthalten, und ihren Lehrern, den Zauberern, ihre Autorität zu nehmen, indem man deren Unwissenheiten, Schwindel und Schlechtigkeiten offenlegt. Das ist sehr einfach, wenn man sich darum bemüht, ihre Riten und abergläubischen Praktiken von Grund auf kennenzulernen.

5. Schließlich steht aus Erfahrung fest, dass diese Indios (wie die übrigen Menschen) gemeinhin sich eher durch Gefühle überzeugen und bewegen lassen denn durch Vernunftgründe. Darum ist es wichtig, in den Predigten sich dessen zu bedienen, was das Gemüt anruft und erweckt, wie Schmähreden, Ausrufe und andere Formen, welche die Redekunst lehrt, aber viel mehr noch die Gnade des Heiligen Geistes, wenn das Gefühl des Verkünders des Evangeliums entbrennt. Der Apostel sagte: »Ich wollte, ich könnte jetzt bei euch sein und in anderer Weise mit euch reden« [Gal 4, 20]. Kein Zweifel: wenn auch die Wirksamkeit seiner Briefe groß war, ungleich wirksamer waren seine Aussprache und sein Ausdruck, mit dem er allem, was er sagte, einen himmlischen Geist verlieh; darum rät der hl. Augustinus so sehr, dass der Prediger, der mit seinen Predigten das Wort Gottes anderen einflößen will, es mit Hilfe des Gebetes zunächst in sich selbst aufnehme (Lib. 4 de doctrina christiana, c. 15). Auch wenn dies allgemein für alle gültig ist: ganz besonders lässt sich erleben, dass die Indios, von Natur aus sanfte Wesen, wenn sie jemanden in gefühlvoller Art reden hören, außerordentlichen Gefallen daran finden und sich dadurch anregen lassen. Sie selbst nämlich haben in ihrer Art, miteinander zu sprechen, so viel Stimmungsvolles, dass es jemandem, der sie nicht kennt, als reine Manieriertheit und Ziererei erscheint. Der Gebrauch einiger Effekte außer der zu erteilenden Lehre, mit denen sich die Liebe zum Guten und die Verschmähung des Bösen wecken lässt, ist ein sehr wichtiges Unternehmen für denjenigen, der diese Indios zu unterweisen hat. Und all diese Ermahnungen sowie andere darüber hinaus darf der nicht geringachten, der ein Seelenarbeiter zu sein und das Geheimnis des Gotteswortes würdig zu behandeln trachtet."

[Quelle der Übersetzung: Gott in Lateinamerika : Texte aus fünf Jahrhunderte. Ein Lesebuch zur Geschichte / ausgewählt und eingeleitet von Mariano Delgado ...
-- Düsseldorf : Patmos, ©1991. -- ISBN 3-491-77041-6. -- S. 251f.]

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