1530
Papst Paul III. (1468 - 1549, Papst 1534 - 1549) verurteilt in der Bulle Pastorale officium die Versklavung der Indios.
Paul III. Bulle ,,PastoraIe officium" v. 29. Mai 1537 an Kardinal Iuan de Tavera, Erzbisachof v. Toledo: Verurteilung der Versklavung der Indianer. Ad nostrum siquidem pervenit auditum, quod Carissimus in Christo filius Noster Carolus Komanorum Imperator semper Augustus, qui etiam Castellae, et Legionis Kex existit, ad reprimendos eos, qui cupiditate acstuantes contra bumanum genus inhumanum gerunt animum, publico edicto omnibus sibi subiectis prohibuit ut quisquam Occidentales aut Meridionales Indos in servitutem redigere, aut eos bonis suis privare praesumat. Hos igitur attendentes Indos ipsos, licet extra gremium Ecclesiae existant, non tamen sua libertate, aut rerum suarum dominio privatos, vel privandos esse, cum homincs, idcoque fidei, et salutis capaces sint, non servitute delendos, sed praedicationibus, et exeniplis ad vitam invitandos fore, ac praeterea Nos talium impiorum tam nefarios ausus reprimere, et ne iniuriis, et damnis exasperati ad Christi fidem amplectendam duriores efficiantur, providere cupientes, Circumspectioni tuae de cuius rectitudine, providentia, pictate, et experientia in iis, et aliis specialem in Domino fiduciam obtinemus, per praesentes com-mittimus, et mandamus quatenus per Te vel alium seu alios praefatis Indis omnibus in praemissis efficacis defensionis praesidio assistens universis et singulis uniuscuiusque dignitatis, status, conditionis, gradus, et excellentiae existentibus, sub excommunicationis latae sententiae poena, si secus fecerint, eo ipso incurrenda, a qua nonnisi a Nobis, vel Romano Pontifice pro tempore existente, praeterquam in mortis articulo constituti, et satisfactione praevia absolvi nequeant, districtius inhibeas, ne praefatos Indos quomodolibet in servitutem redigere, aut eos bonis suis spoliare quoquomodo praesumant. |
[Lateinischer Text abgedruckt in: Quellen zur Geschichte des Papsttums und des römischen Katholizismus / von Carl Mirbt. -- 4. verbesserte und wesentlich vermehrte Aufl. -- Tübingen : Mohr, 1924. -- S. 270] |
1537-06-09
Papst Paul III. (1468 - 1549, Papst 1534 - 1549) erlässt die Bulle Sublimis Deus über die Menschenwürde der Indios
1. Der erhabene Gott neigte sich unserem Geschlecht mit solcher Liebe zu und schuf den Menschen dergestalt, dass dieser nicht bloß wie die anderen Geschöpfe am Guten teilnehmen, sondern das unzugängliche und unsichtbare höchste Gut selbst verkosten und von Angesicht zu Angesicht schauen darf. Da nun, nach dem Zeugnis der Hl. Schrift, der Mensch für das ewige Leben und die Glückseligkeit bestimmt ist, dieses ewige Leben und die Seligkeit aber nur durch den Glauben an unsern Herrn Jesus Christus erlangt werden können, muss man dem Menschen eine derartige Beschaffenheit und Natur zuerkennen, dass er diesen Glauben an Christus zu empfangen imstande sei und dass, wer immer die menschliche Natur sich zu eigen nennt, auch die Fähigkeit zu glauben besitze. Denn es wird wohl niemand so beschränkt sein, annehmen zu wollen, ein Ziel lasse sich ohne den Einsatz der dazu notwendigen Mittel verwirklichen. Wie Wir wissen, sprach deshalb die Wahrheit selbst - und sie kann ja weder irren noch jemanden in Irrtum führen -, als sie die Prediger des Glaubens zum Amte der Verkündigung auserkor, die Worte: Euntes docete omnes gentes. Alle, sagte sie, ohne Ausnahme, sind doch alle fähig, im Glauben unterwiesen zu werden. 2. Scheelen Blickes sah dies der Rivale des Menschengeschlechtes, der stets allem Guten entgegenwirkt und es zu vernichten trachtet. Daraufhin ersann er eine bislang nie gehörte List, um die Verkündigung des Wortes Gottes an die Völker und damit deren Heil zu hintertreiben: Er veranlasste nämlich einige seiner Helfershelfer, die nichts anderes begehrten, als ihre Habsucht zu befriedigen, dass sie unablässig darauf hinarbeiteten, die Bewohner West- und Südindiens und andere Nationen, von denen Wir Kunde erhalten haben, wie Tiere zum Sklavendienst einzuspannen. Sie schützten dabei vor, diese Leute könnten des katholischen Glaubens nicht teilhaftig werden. Als Stellvertreter Christi, unseres Herrn, wiewohl dessen unwürdig, suchen Wir mit all Unseren Kräften, die Schafe seiner Herde, die Uns anvertraut sind und sich außerhalb seiner Herde befinden, in seinen Schafstall hineinzuführen. Wir wissen wohl, dass die Indios als wirkliche Menschen nicht allein die Fähigkeit zum christlichen Glauben besitzen, sondern zu ihm in allergrößter Bereitschaft herbeieilen, wie man es Uns wissen ließ. 3. Aus dem Verlangen, in diese Angelegenheit Ordnung zu bringen, bestimmen und erklären Wir mit diesem Schreiben und kraft Unserer apostolischen Autorität, ungeachtet all dessen, was früher in Geltung stand und etwa noch entgegensteht, dass die Indios und alle ändern Völker, die künftig mit den Christen bekannt werden, auch wenn sie den Glauben noch nicht angenommen haben, ihrer Freiheit und ihres Besitzes nicht beraubt werden dürfen; vielmehr sollen sie ungehindert und erlaubterweise das Recht auf Besitz und Freiheit ausüben und sich dessen erfreuen können. Auch ist es nicht erlaubt, sie in den Sklavenstand zu versetzen. Alles was diesen Bestimmungen zuwiderläuft, sei null und nichtig. Die Indios aber und die ändern Nationen mögen durch die Verkündigung des Wortes Gottes und das Beispiel eines guten Lebens zum Glauben an Christus eingeladen werden." |
[Quelle der Übersetzung: Gott in Lateinamerika : Texte aus fünf Jahrhunderte. Ein Lesebuch zur Geschichte / ausgewählt und eingeleitet von Mariano Delgado ... -- Düsseldorf : Patmos, ©1991. -- ISBN 3-491-77041-6. -- S. 68 - 71] |
Fuente: payer.de
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