Wednesday, May 14, 2008

De procuranda Indorum salute

1588/89

De promulgatione Euangelii apud barbaros, sive de procuranda Indorum salute, libri sex
De promulgar el evangelio entre bárbaros o de procurar la salvación de los indios
"Cómo tratar a los bárbaros para ganarlos para Cristo"
[Traducción libre]


Acosta, José de (1540-1600): De natura Noui Orbis libri duo ; et
De promulgatione Euangelij apud barbaros, siue De procuranda Indorum salute libri sex / autore Iosepho Acosta ... -- Salmanticae : Foquel, 1589. -- 640 S. (8vo). -- ["Consists of the same sheets (except t.-p. and preliminary leaves) as the edition dated 1588.
-- De natura Novi Orbis appeared in Spanish in 1590 as books 1-2 of:
Historia natural y moral de las Indias. e promulgatione Evangelii apud barbaros has special t.p. dated 1588, with title:
De procuranda salute Indorum, libri sex.
Colophon dated 1588.]

Aus De procuranda Indorum salute (in spanischer Übersetzung aus dem
Latein):

"LOS TRIBUTOS Y EL OCIO
Dicen los que más entienden las cosas y condición de los indios, que les conviene mucho a ellos que les echen tributos pesados, porque siendo una nación floja y perezosa, si no se les fuerza a trabajar e industriarse para pagar el censo, llevan una vida desidiosa como bestias, entregados vergonzosamente a ocupaciones de irracionales, porque no les da cuidado aumentar la hacienda, ni mirar para el porvenir, sino contentos con el sustento de cada día se dejan llevar de su genio indolente. Semejantes palabras no se les caen de la boca a los más experimentados, y nosotros,
conformes con su parecer, confesamos que trabajar, negociar y estar ocupados en sus granjerias y tratos es ciertamente muy provechoso a los bárbaros, y completamente necesario para constituir bien su república. Por lo cual, sus príncipes Incas, que fueron sin duda de agudo ingenio y de juicio excelente, pusieron la suma de su administración para que fuera recta y duradera en hacerles trabajar lo más posible y no dejarles un instante de ocio; de suerte que cuando faltaban trabajos útiles, los ocupaban en cosas superfluas; y causa admiración a quien conoce sus instituciones lo que refieren los ancianos, que a ciertas naciones se les impuso la obligación de presentar cierta cantidad de insectos parásitos, y a otras de mover rocas de una parte a otra. Y no es oscura ni dificultosa la causa de que convenga urgir a los indios con el trabajo; porque los bárbaros son todos de condición servil, y fué proverbio de los antiguos, como refiere Aristóteles, que a los esclavos no se les debe tener nunca ociosos, porque el ocio los hace insolentes; y lo mismo amonesta el Sabio: "Envía, dice, el esclavo al trabajo, y que no esté ocioso, porque la ociosidad enseña muchas malicias".

No negamos, pues, que hay que ocupar a los indios en el trabajo, antes gustosamente lo confesamos. Mas pregunto: ¿Para quién deben trabajar, para quién granjear, en provecho de quién deben servir? El dominio de los reyes se diferencia del de los tiranos, en que los reyes no buscan su propia utilidad en el gobierno de los subditos, sino la de ellos; de donde se sigue, para los que no quieran cerrar los ojos a la luz, que los trabajos y granjerias de los indios deben ordenarse a la propia utilidad de ellos. No hay que hacer con los pobres indios lo que el colmenero que no deja en los panales más miel que la que basta para sustentar las abejas, y la demás la coge para sí; o lo que hacen los que trasquilan las ovejas, que les quitan toda la lana sin dejarles más que las raíces, para que la sigan criando. No se puede hacer eso con los indios. Fuera de lo que una prudente caridad tase como necesario para su gobierno político y espiritual, todo lo demás que se tome a los indios bajo pretexto de su salud y bienestar es manifiesta rapiña."

[Citado en: Cronistas que describen la colonia, las relaciones geograficas, la extirpación de idolatrias / Francisco Carrillo. -- Lima : Horizonte, ©1990.
-- (Enciclopedia histórica de la literatura peruana ; 5). -- S. 91f.]

[DE]
De procuranda Indorum salute
Aus De promulgatione evangelii apud barbaros sive de procuranda indorum salute [Buch I, Auszug aus Kapitel II:]
"Wie man die Indios behandeln muss, um sie für Christus zu gewinnenDie Verachtung, die die Griechen für die Barbaren bekundeten oder unsere Landsleute für die Indios, ist ziemlich dasselbe, als wenn man die Tiere für geringer hält als die Menschen. Für beide aber hat die Güte Gottes einen Platz bereit. Beide versammelt er in seinem Hause. „Ich werde säen", so sagt er durch Jeremias, „das Haus Juda und das Haus Israel mit dem Samen der Menschen und dem Samen des Viehs" (Hier. 31,27).Es gibt nur eine Kirche Gottes, und sie verbreitet sich nicht nur mit dem Samen der Menschen, sondern auch der Tiere. Und voll Staunen über Gottes herrliches Wirken ruft der Prophet aus: „Wie umfassend ist Dein Erbarmen, Gott!" Und warum? Weil Er gesagt hatte: „Du wirst erretten, Herr, die Menschen und das Vieh" (Ps. 35,7). An diese Worte knüpft Ambrosius die Fragestellung: „Was sind Menschen und was sind Tiere? Die einen sind vernunftbegabte, die anderen unvernünftige Wesen. Die Vernünftigen errettet Seine Gerechtigkeit, die Unvernünftigen Sein Erbarmen; die einen werden geleitet, die anderen ernährt" (Ambros. Enarratio in PS. 35, n. 19.ML. 14,969). Derselben Auslegung folgen andere Kirchenväter wie Hieronymus (Hieron. In Hieremiam, c. 31, v. 37.ML.24,916; et in Jonam c. 3.ML.25,11430, II44A.) und Gregor (Gregor. Moral. L. n, c.2 - nunc c. 3 -, n. 5 ML 75,9550.); letzterer sagt über die Worte „Deine Tiere werden in Deinem Hause wohnen" (Ps. 67,11): „Wahrhaftig wird in der Kirche Christi sogar das Vieh selig, weil Gottes Barmherzigkeit sich auf alles erstreckt."Triffst du einen Menschen mit mangelndem Gefühl, schwer von Begriff und unfähig zu urteilen, so verachte ihn nicht und halte ihn nicht für untauglich für das Himmelreich. Er versteht von den göttlichen Dingen nichts (i Kor. 2,14), und was man auch an Geistlichem an ihn heranträgt, schmeckt ihm nach Torheit, und er ist nicht fähig, es zu begreifen. Stoße ihn dennoch nicht zurück, auch ihn will und kann der erlösen, der nicht möchte, dass jemand verderbe (2 Petr. 3,9); die Mysterien des Glaubens spricht er zwar mit den Lippen, versteht sie jedoch nicht, und vermag sie kaum nachzusprechen; selbst wenn man sie immer aufs neue wiederholt und sie ihm mit Nachdruck eintrichtert, lernt er fast nichts, verharrt stumm und bleibt dumm; es ist, als ob du einem Esel das Singen beibringen wolltest.Ich wiederhole: Verliere nicht den Mut; der Indio oder Neger ist ein unvernünftiges Wesen, ein Stück Vieh. Höre auf Ambrosius, der da sagt, man muss diese Wesen zum Glauben bringen mit dem Halfter des Wortes. Selbst wenn sie das, was sie hören, nicht vollends begreifen, so lernen sie doch fortwährend durch den Glauben, und das genügt für ihre Errettung; denn andernfalls, wenn sie nicht so viel glauben könnten wie nötig, wie soll dann wahr sein, dass, wer nicht glaubet, verdammt werde (Mc. 16,16)? Oder du bildest dir gar ein, mit der Verkündigung des Evangeliums würden sie erst in die Gefahr der Verdammnis kommen und nicht mehr errettet werden können; das aber wäre kleingläubig und klänge im Munde eines Christen geradezu nach Gotteslästerung.Nein, man muss daran festhalten: Es gibt keine Barbaren ohne jede Fähigkeit zur Glaubenserkenntnis. Erst recht sind die Indios, wie alle wissen, die mit ihnen zu tun haben, nicht so schwach bei Verstand, und wenn sie ihn nur anwenden wollten, lieferten sie Beweise von recht ordentlichen Anlagen und hinreichender Einsicht. Aber man muss auch hinweisen auf ihre verderbten Sitten; sie lassen sich völlig von der Begierde ihres Bauches und ihrer Sinnlichkeit regieren und hängen nach wie vor ihrem alten Aberglauben an. Trotzdem gibt es auch für sie die Erlösung, wenn sie nur richtig geführt werden. Drücke dem Esel das Maul mit Zügel und Zaum (Ps. 31,9) und lege ihm die rechte Last auf, nimm, wenn es nicht anders geht, den Stachel, und wenn er ausschlägt, so stoße nicht blindwütig mit dem Schwert zu, sondern schlage mit Maßen; zügle ihn allmählich, bis er sich an den Gehorsam gewöhnt. Wenn dein Pferd störrisch ist oder den Reiter abwirft oder den Zaum aus dem Maul reißt, wirst du es doch nicht abstechen oder aus deinem Haus jagen, denn es ist ja dein; du hast es mit deinem Geld gekauft und willst es nicht verlieren. Wenn aber ein Mensch nicht gleich die himmlischen Lehren annimmt oder sich nicht dem Willen des Meisters anbequemt, soll man ihn dann gleich verabscheuen und verwerfen? Ist der Preis, den Christus für ihn bezahlt, und das Blut, das er vergossen hat, nichts wert?Es besteht kein Zweifel: Die Erfahrung bestätigt die Sklavennatur der Barbaren, und wenn man nicht die Furcht als Mittel einsetzt und sie mit Gewalt zwingt wie Kinder, widersetzen sie sich und gehorchen nicht. Was soll man dann machen? Sollen nur freie Männer von adeligem Sinn auf ihre Erlösung hoffen dürfen? Darf man nicht auch den Kindern Jesus Christus als Lehrer und Meister geben? Natürlich, das muss man tun; man muss vorsichtig und wachsam mit ihnen umgehen; man muss die Peitsche brauchen, nur im Namen Christi; man muss Zwang anwenden im Namen des Herrn, damit sie Zutritt erhalten zum großen Abendmahl (Lc. 14,23), denn man soll nicht ihr Gut, sondern sie selber suchen. So spricht der Weise: „Rute und Zucht bringen Weisheit, und der Knabe, den man seinen Launen überlässt, macht seiner Mutter Schande" (Prov.29,15). Und weiter unten: „Den Sklaven kannst du nicht mit Worten anleiten; er versteht wohl, was du ihm sagst, denkt aber nicht daran, dem nachzukommen" (Prov.29,19). Und an anderer Stelle: „Dem Esel die Gerste, der Stock und die Last; das Brot, die Zucht und die Arbeit dem Sklaven; mit Hilfe der Zucht arbeitet er, sich nach der Ruhe sehnend; ist deine Hand zu leicht, dann wird er die Freiheit suchen" (Eccli. 33,25,26). Also: Wenn ihn die Arbeit drückt, denkt er an den Müßiggang. Was macht er, wenn er sich frei sieht und ausgeruht ist? Dann denkt er an Flucht, und deshalb heißt es: „Das Joch und der Riemen beugen den harten Nacken, und den Sklaven zähmt ständige Arbeit" (Eccli. 33,27). Und anschließend: „Halte ihn zur Arbeit an, damit er nicht müßig geht, denn der Müßiggang lehrt ihn tausend Bosheiten" (33,28).Wenn sich auch diese Ratschläge auf die Anleitung von Sklaven beziehen -und wie weise sie sind, sehen wir aus den Erfahrungen in dieser Weltgegend hier, die voll ist von Negersklaven in den Haushalten und anderen Beschäftigungen -, so passen sie nicht minder gut für die Indios, die zwar freien Standes, aber in ihren Sitten und ihrer Natur nach wie Knechte sind. [. . .][Buch VI, Auszug aus Kapitel II:] In dieser neuen Welt wird häufig gegen die Gebräuche der Kirche verstoßenKaum hatten wir, geleitet von unserer Gehorsamspflicht, diese Gegenden Indiens betreten, mussten wir mit Erstaunen, Bestürzung und Schmerz wahrnehmen, dass in der Verwaltung der Sakramente Praktiken im Schwange waren, die den kirchlichen Einrichtungen wenig dienten und mitunter völlig ungeeignet und geradezu absurd waren.Für mich ist es so gut wie gewiss: Diese Missstände können nur davon herrühren, dass das Evangelium in diesem Land weniger durch die Prediger als durch die Soldaten seinen Einzug hielt. Deren Beschränktheit und Unerfahrenheit ließ so manches aufkommen, was zu verurteilen ist. Man hat sich aber so daran gewöhnt, dass man es nun für legitim hält.So ebneten die ersten den Weg für die Irrtümer der Nachfolgenden, und die Gelehrten und frommen Männer tun sich schwer, der altbewährten Kirchendisziplin wieder Geltung zu verschaffen. Man wirft ihnen Unerfahrenheit in den Verhältnissen Indiens vor, sobald sie bemüht sind, den Indios die Sakramente voll zuteilwerden zu lassen und die Religion in ihrer ganzen Fülle zu lehren.Obwohl im Provinzialkonzil von Lima1 alle Bischöfe Perus und viele andere ernsthafte Männer viel Zeit und Mühe darauf verwandten, Missstände abzustellen, und zahlreiche sehr gute Reformdekrete veröffentlicht wurden, ist nicht mehr dabei herausgekommen, als wenn sich ein paar müßige Matrosen zusammengesetzt hätten, um über staatspolitische Dinge ihre Meinung abzugeben.Wen schmerzt es nicht, dass in den ersten Jahren zahllose Indios getauft wurden, bevor sie auch nur annähernd mit der christlichen Lehre vertraut waren, und dass dies heute noch so weitergeht, ohne dass sich einer darum kümmert, ob sie auch wirklich ihr in Laster und Aberglauben verbrachtes Leben bereuen und die Taufe überhaupt begehren?Ist es nicht zum Weinen, dass Beichten abgenommen werden, wo der Indio nicht den Priester und der Priester den Indio nicht versteht, und die Pfarrer dabei oft so fest schlafen, dass sie sich gar nicht nach den Sünden erkundigen und auch nicht prüfen, ob die Reue echt ist, sondern immer nur darauf bedacht sind, das Beichtkind so schnell wie möglich loszuwerden?Und nun zur Eucharistie! Warum hindert man die Indios gegen alles göttliche und kirchliche Recht daran, die Kommunion alljährlich zu empfangen, warum enthält man sie ihnen sogar in der Stunde des Todes und nach der Beichte vor? Und wenn einer der Unsrigen einem Sterbenden die heilige Wegzehrung spenden und ihn stärken will, dann bezichtigen sie ihn der Neuerung, und es fehlt wenig, dass sie ihn nicht der Gotteslästerung für schuldig erachten. Und wenn man ihnen schon aus Pietät die Kommunion verweigert, warum gibt man ihnen nicht wenigstens die letzte Ölung? Solchermaßen wird das Heil den Indios vorenthalten, nicht nur irgendwo im Urwald und in abgelegenen Dörfern, sondern hier in der Stadt [Lima], ja sogar im geistlich geführten Indianerhospiz. Beispiele dieser Art sind keine Seltenheit."[Hinweis: Die Angaben der Bibelzitate folgen den Abkürzungen in Latein. Bei den Kirchenvätern verweist die Übersetzung ins Spanische, von der hier ausgegangen wurde, auf die „Patrologiae Cursus Completus . . .", accuranta J. P. Migne: Series Latina (ML), Paris 1878 sg.; Series Graeca (MG), Paris 1886 sg.] [Übersetzung: Der Aufbau der Kolonialreiche / hrgg. von Matthias Meyn ... -- München : Beck, ©1987. -- (Dokumente zur Geschichet der europäischen Expansion ; Bd. 3). -- ISBN 3406303730. -- S. 512 - 515.
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